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Die Meuchelmörder

Meuchelmord ist die verfemteste Art Konflikte zu lösen. Der Gegner, das Opfer also, hat keine Möglichkeit, sich zum Kampfe zu stellen, seine Sicht zu verteidigen oder zu berichtigen, dem Konflikt aus dem Wege zu gehen. Er wird überrascht, überfallen, hinterrücks niedergestreckt. Der Mörder nützt die Wehrlosigkeit aus und schlägt von hinten zu.

Die ISIS praktiziert diese feige Art, ihre schwachsinnige religiöse Ideologie als Minderheit einer überwältigend grösseren Mehrheit aufzwingen zu wollen. Wie alle Religionen, ist auch der Islam ein Konstrukt der menschlichen Psyche, wo Vernunft und Einsicht ins Gefängnis des Aberglaubens eingesperrt werden. Die verabscheuungswürdigen Attentate, die wahllos unbeteiligtes Menschenleben vernichten, weil diese Fanatiker meinen, ihr Gesetz allen aufzwingen zu können, erzeugen Ohnmacht, Hass und Wut. Der Gesellschaft bleibt nur übrig, in ritueller Wiederholung Blumen an die Stätten niederzulegen, wo dieser Auswurf das Blut ahnungsloser Menschen vergossen hat.
Doch das Phänomen ist nicht alleinstehend. Minoritäten, die sich das Recht ausnehmen, ihre Regeln der Mehrheit aufzuzwingen, gab es schon früher. Von den alten Römern bis zur Französischen Revolution wurde oft als “Diktatur”, ein mit allen Vollmachten ausgestattetes System zur Beherrschung der Massen propagiert. Im Gedankenwirrwarr von Marx findet die Diktatur des Proletariats Eingang, Lenin hatte die Idee zum legitimen Mittel der Machteroberung ausgerufen, Stalin hatte sie umgetauft aber in höchstem Grad der Perfektion praktiziert. Die verschiedenen Gruppierungen, die heute als “schwarzer Block” bezeichnet werden, organisieren in unseren Tagen ihre Machtorgien, mit dem Ziel, die ihnen verhassten Staatsformen zu zerstören. Die kürzlich erlebten Ereignisse in Hamburg zeugen davon, dass die Methoden der Terroristen weiter verbreitet sind als sie als solche wahrgenommen werden. Und die Linken und Ultralinken schauen mit einem süffisanten Lächeln zu, wie dieser Mob die bestehenden sozialen Gefüge zu zertrümmern sucht.
Heute nimmt sich jeder das Recht aus, seine Überzeugung mit purer Gewalt durchzusetzen. Und weh dem, der gegen sie Gewalt ausübt. Der wird gleich zum “Faschisten”, zum “Unterdrücker”, zum “Feind der gerechten Sache”, zum Leugner der Wahrheit. Die Gewalt schützt sich mit dem schlüpfrigen Begriff “Wahrheit”.