back 

WIE SCHÖN, DASS ES NOCH WUNDER GIBT!

Es ist bekannt, dass die Italiener phantasiereiche Schlaumeier sind. Sie erfinden unzählige Varianten von Gaunereien, um sich Vorteile zu verschaffen. Das Sozialamt von Neapel könnte darüber eine Enzyklopädie veröffentlichen. Der Fall des 29-jährigen Parasiten, der sich einen Blindenpass ausstellen ließ, damit eine Invalidenrente bezog aber danach fröhlich mit dem Auto herumfuhr, ist kaum erwähnenswert, weil er praktisch jeden Tag vorkommt. (Vgl. Unità, 18.10.1997) Beachtenswert ist indessen, dass der Mann vor Gericht aussagte, er wäre durch ein Wunder, das er der heiligen Maria von Lourdes verdanke, von seiner Blindheit geheilt worden.
Der Richter glaubte ihm und sprach ihn frei.
Kommentar: der Schutzpatron der Augenärzte ist danach mit einer Protestnote bei der Gottesmutter vorstellig geworden. Seitdem verzichtet sie auf  solche Kompetenzüberschreitungen.