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EU

Viel Gerede um Europa. United Europe. Doch Europa fühlte sich nie als Einheit, nie als Union. Nehmen wir die Türkenkriege etwa. Es wurden stets Kongresse einberufen, um die gemeinsame Abwehr gegen die Bedrohung zu organisieren, zu finanzieren. Resultate wurden dabei nicht erzielt. Jeder Herrscher der damaligen Staaten dachte nur an seine eigenen Interessen. Im Extremfall Verbündete man sich sogar mit dem Feind, um für sich Vorteile zu verschaffen. Als infames Beispiel kann hier Venedig erwähnt werden. Allein Papst Kallixtus III. meinte es ernst und trieb die Herrscher an, für die gemeinsamen Interessen einzustehen. Wohl erhielt er zahllose Zusagen zur Unterstützung, doch alles blieb lauwarme Luft. Alles blieb beim Alten. „Kein Fürst und keine Nation lösten das verpfändete Wort ein“, schrieb vorwurfsvoll Ludwig Freiherr von Pastor. Zwar kämpfte der alte Papst auch nicht aus purem Idealismus. Der Vatikan wollte die Herrschaft über Konstantinopel wieder erlangen.
Heute ist das ebenso. Einige Länder streiten um die Führungsrolle, andere sind nur solange Europäer, bis sie Geld bekommen, nicht wahr Viktor Orbàn?
Die grosse Bedrohung durch Russland, China und den USA wird mit scheinheiligen Argumenten unter den Teppich gekehrt. Der eingefleischte Nationalismus ermöglicht es nicht, Europa ernsthaft zum gemeinsamen Tun zu verschweissen. Man muss entweder völlig kurzsichtig sein oder aber boshaft zerstörerisch, um der Schweiz diese Zwangsjacke anziehen zu wollen. Es gibt politische Parteien, die auch heute noch ihre eigenen Interessen über jene des Volkes stellen.