Wenn man sich selber Liebesbriefe schreibt
Die Schwester Karls II, Prinzessin von England und Schwägerin von Ludwig XIV, schlicht „Madame“ genannt, lebte am französischen Hof. Ludwig gefiel sie nebst anderen Damen und kokettierte gerne mit ihr. Der König schickte ihr nette Gedichte, sie antwortete. Skurril ist der Umstand, dass der König den Marquis de Dangeau mit dem Abfassen der Briefe betraute, und die Prinzessin ebenfalls diesen de Dangeau mit der Antwort beauftragte, ohne dass beide wussten, dass dieselbe Person ihre Zeilen geschrieben hatte. (Voltaire, Le siècle de Louis XIV, Éditions Gallimard, 1957, S.904) De Dangeau dachte sich wohl mit Zuckmayer: Als wär’s ein Stück von mir.