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BILDUNG, WELCHES UNHEIL

Die Reformation hatte im Leben der Christen große Umwälzungen bewirkt. Zumindest in einigen Bereichen. Heiligenverwehrung, Kirchenmusik, Bilder, Kleider und andere Werte wurden in Frage gestellt. In manchen Punkten haben die Reformatoren allerdings die verknöcherten Ansichten der katholischen Kirche weiter propagiert. So etwa Andreas Rudolph Bodenstein, wegen seiner Herkunft auch nur Karlstadt genannt, der zwar ein gebildeter Mann war, aber fand, dass Bildung (der anderen natürlich) die Gottesfurcht mindere. Deshalb sollten nach seiner Meinung alle wahren Christen Bücher und Gelehrsamkeit meiden, auf Lesen und Schreiben verzichten und Bauer oder Handwerker werden. Ein wittenberger Lehrer namens Georg Mohr schloss kurzerhand seine Schule und empfahl den Eltern seiner Schüler, ihre Kinder in der Unschuld der Unbelesenheit zu belassen. (W. Durant, Kulturgeschichte der Menschheit, Bd. 18, S. 61)
Kommentar: die Verfechter des Glaubens möchten am liebsten heute noch, dass alle unwissend bleiben, damit die Menschen nicht den Hokuspokus durchschauen, den sie erzählen. Aller Religionen.