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DAS TUT ECHT WEH, DIREKTOR BIRKENFELD

Bradley Birkenfeld, früherer Direktor der UBS in Amerika: ein Krimineller. Er stiftet US-Bürger zum Steuerbetrug an. Er schmuggelt mit raffinierten Methoden Wertsachen aus dem Land. Er kassiert für sein kriminelles Verhalten hohe Boni von der UBS. Doch oh weh, er wird erwischt. Um seine Haut zu retten, beginnt er mit den Untersuchungsbehörden zu „kollaborieren“ (welch unheilvolle Erinnerungen knüpfen sich an diesen Begriff!), er erhält wegen seinen Aussagen mildernde Zugeständnisse für das Strafmass, er schiebt die Schuld seinem Arbeitsgeber in die Schuhe. Er bringt die Schweizerbank in allergrößte Schwierigkeiten, indem er sich als armes, unschuldiges Opfer seiner Vorgesetzten ausgibt. Er hetzt die Bluthunde des IRS auf die Schweiz und löst eine nie da gewesene Krise im Finanzsystem der Eidgenossenschaft aus. Er liefert unzählige amerikanische Steuerflüchtlinge ans Messer.
Er wird zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt.
Man müsste meinen, er wäre jetzt reumütig. Mitnichten. Er will eine Belohnung von den USA. „Wir verlangen mindestens mehrere Milliarden Dollar“, sagt sein Rechtsvertreter Stephen M. Kohn. Dies stünde dem Birkenfeld zu, weil er dem Staat durch seine Aussage viel Geld als nachträglich erhobene Steuern und Bussen einbrachte. (NZZ am Sonntag, 29. November 2009).
Hüten wir uns, dies als teuflisch zu bezeichnen. So viel Unverschämtheit bringt selbst der Teufel nicht zustande.